Frei!Raum - Inklusives Jugendzentrum Hannover
Grenzen aufzeigen: Inklusiver Kurs in Hannover-Vahrenheide stärkt junge Männer mit Handicap - Artikel in der HAZ Dezember 2023
Übergriffe oder Mobbing: Gerade Menschen mit Handicap kommen immer wieder in Situationen, in denen ihnen andere zu nah kommen. In einem Kurs im inklusiven Jugendzentrum Frei!Raum in Hannover-Vahrenheide lernen sie, sich selbst zu behaupten. Mit Worten und mit Boxhandschuhen.
Hannover. Leon geht mit festem Schritt auf Udo Radtke zu. Aus den fünf Metern zwischen ihnen werden zwei, aus zwei Metern werden Zentimeter – bis Radtke laut „Stopp!“ ruft. Leon bleibt stehen, eine Armlänge entfernt von dem Sozialarbeiter. Der nickt und fragt den Jungen, ob er zufrieden sei mit dem Abstand. Auch Leon nickt, lacht und vergräbt sein Gesicht kichernd in den Händen. Dann wechseln sie die Rollen. Radtke geht auf Leon zu, bis dieser ihn zum Stehenbleiben auffordert. Der Sozialarbeiter steht wenige Zentimeter von Leon entfernt. „Zu nah?“, fragt Radtke, und wieder nickt Leon, fast schüchtern. Radtke geht einen Schritt zurück. „So besser?“
Radtke leitet seit einigen Jahren den Kurs für Jungen und junge Männer mit Handicap. In dem Selbstbehauptungskurs des inklusiven Jugendzentrums Frei!Raum in Vahrenheide lernen sie ihre Grenzen kennen, sie lernen „nein“ zu sagen und sich Hilfe zu holen. Die Übung mit dem Abstand scheint leicht zu sein, dennoch ist sie wichtig. „Manche Menschen mit Handicap kommen immer wieder in Situationen, in denen sie Übergriffe erleben. Und oft können sie sich nicht richtig wehren oder Hilfe holen“, sagt Radtke. Mithilfe der Übung lernten sie, ihre Gefühle einzuschätzen. Ist es ihnen unbehaglich, ist die andere Person zu nah? Oder fühlen sie sich gut mit der Entfernung?
Radtke hat einen Tipp für die Teilnehmer, um zu viel Körperkontakt zu vermeiden. Sätze wie „Ich freue mich, wenn du kommst, aber wir geben uns die Hand“ könnten helfen. Auch er selbst musste den Umgang mit den jungen Männern nach eigenem Bekunden erst lernen.
Die eigenen Grenzen kennen
Die sieben Teilnehmer im Alter von zwölf bis 32 Jahren haben bei den sechs Terminen von Anfang November bis Mitte Dezember jeden Mittwoch sogenannte Vertrauensübungen wie mit dem Abstand gemacht und viel über Körperhaltung und Wahrnehmung erfahren. Sie lernten dabei, sich selbst einzuschätzen. Die Teilnehmer haben zudem erarbeitet, was es für sie bedeutet, ein Mann zu sein und auch etwas zum Thema Männlichkeit gelernt. „Manche Antworten waren auch ganz lustig“, erzählt Radtke über seien Schützlinge, die gegenüber der Presse anonym bleiben sollen. „Für sie bedeutet Männlichkeit unter anderem, irgendwann einen Bauch zu haben.“
Die sieben Teilnehmer mit Handicap erfuhren in dem Kurs auch, wie sie sich selbst körperlich schützen können und ihre eigene Stärke einzuschätzen. Dafür sollten sie mit Boxhandschuhen mit voller Kraft auf einen Sandsack schlagen. Radtke hofft, dass die Teilnehmer aus den Kursstunden Folgendes mitgenommen haben: „Du hast die Möglichkeit, selbst etwas zu tun, vertraue auf deinen Körper und lass dich nicht so schnell aus dem Konzept bringen.“
Emma Firlus
Hannover. Leon geht mit festem Schritt auf Udo Radtke zu. Aus den fünf Metern zwischen ihnen werden zwei, aus zwei Metern werden Zentimeter – bis Radtke laut „Stopp!“ ruft. Leon bleibt stehen, eine Armlänge entfernt von dem Sozialarbeiter. Der nickt und fragt den Jungen, ob er zufrieden sei mit dem Abstand. Auch Leon nickt, lacht und vergräbt sein Gesicht kichernd in den Händen. Dann wechseln sie die Rollen. Radtke geht auf Leon zu, bis dieser ihn zum Stehenbleiben auffordert. Der Sozialarbeiter steht wenige Zentimeter von Leon entfernt. „Zu nah?“, fragt Radtke, und wieder nickt Leon, fast schüchtern. Radtke geht einen Schritt zurück. „So besser?“
Radtke leitet seit einigen Jahren den Kurs für Jungen und junge Männer mit Handicap. In dem Selbstbehauptungskurs des inklusiven Jugendzentrums Frei!Raum in Vahrenheide lernen sie ihre Grenzen kennen, sie lernen „nein“ zu sagen und sich Hilfe zu holen. Die Übung mit dem Abstand scheint leicht zu sein, dennoch ist sie wichtig. „Manche Menschen mit Handicap kommen immer wieder in Situationen, in denen sie Übergriffe erleben. Und oft können sie sich nicht richtig wehren oder Hilfe holen“, sagt Radtke. Mithilfe der Übung lernten sie, ihre Gefühle einzuschätzen. Ist es ihnen unbehaglich, ist die andere Person zu nah? Oder fühlen sie sich gut mit der Entfernung?
Radtke hat einen Tipp für die Teilnehmer, um zu viel Körperkontakt zu vermeiden. Sätze wie „Ich freue mich, wenn du kommst, aber wir geben uns die Hand“ könnten helfen. Auch er selbst musste den Umgang mit den jungen Männern nach eigenem Bekunden erst lernen.
Die eigenen Grenzen kennen
Die sieben Teilnehmer im Alter von zwölf bis 32 Jahren haben bei den sechs Terminen von Anfang November bis Mitte Dezember jeden Mittwoch sogenannte Vertrauensübungen wie mit dem Abstand gemacht und viel über Körperhaltung und Wahrnehmung erfahren. Sie lernten dabei, sich selbst einzuschätzen. Die Teilnehmer haben zudem erarbeitet, was es für sie bedeutet, ein Mann zu sein und auch etwas zum Thema Männlichkeit gelernt. „Manche Antworten waren auch ganz lustig“, erzählt Radtke über seien Schützlinge, die gegenüber der Presse anonym bleiben sollen. „Für sie bedeutet Männlichkeit unter anderem, irgendwann einen Bauch zu haben.“
Die sieben Teilnehmer mit Handicap erfuhren in dem Kurs auch, wie sie sich selbst körperlich schützen können und ihre eigene Stärke einzuschätzen. Dafür sollten sie mit Boxhandschuhen mit voller Kraft auf einen Sandsack schlagen. Radtke hofft, dass die Teilnehmer aus den Kursstunden Folgendes mitgenommen haben: „Du hast die Möglichkeit, selbst etwas zu tun, vertraue auf deinen Körper und lass dich nicht so schnell aus dem Konzept bringen.“
Emma Firlus
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Geänderte Öffnungszeiten am Donnerstag
Da die Ausgabestelle der Tafel nun immer bis mindestens 15 Uhr am Donerstag bei uns ist, öffnen wir Donnerstags ab sofort erst immer um 15.30 Uhr
ÖFFNUNGSZEITEN
Montag 14 – 19.30 Uhr
Dienstag 14 – 19.30 Uhr
Mittwoch 09 – 12.30 Uhr Büro & Beratung & Offene Tütr für Schulklassen
16.00 – 19.00 Uhr PROJEKT-TAG
16.00 – 19.00 Uhr PROJEKT-TAG
Donnerstag 15.30 – 19.30 Uhr
Freitag 14 – 19.30 Uhr
Frei!Raum- ein perfekter Begegnungsort für sehr verschiedene Menschen
TELEFON
0511 26025812
0511 26025812
Mit der Straßenbahnlinie 2 fahrt ihr bis zur Haltestelle Vahrenheider Markt und geht in Richtung Kirchturm.
Das Jugendzentrum ist ein blaues Holzhaus versteckt hinter Büschen und Bäumen in Vahrenheide, in der Weimarer Allee 60D
Wir freuen uns über viele neugierige Jugendliche!
Das Jugendzentrum ist ein blaues Holzhaus versteckt hinter Büschen und Bäumen in Vahrenheide, in der Weimarer Allee 60D
Wir freuen uns über viele neugierige Jugendliche!
Perfekter Begegnungsort für sehr verschiedene Menschen
Das Inklusive Evangelische Jugendzentrum Hannover geht einen neuen Weg zur Inklusion in der Offenen Arbeit. Offene Arbeit mit Jugendlichen mit Beeinträchtigung steht im Fokus sowie der Kontakt und die Vernetzung mit Jugendlichen aus dem Stadtteil. Das unterscheidet das Inklusive Ev. Jugendzentrum Hannover von anderen Einrichtungen der Offenen Arbeit.
Das evangelische Jugendzentrum bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen Begleitung und Unterstützung in vielfältigen Lebenssituationen. Events, Freizeiten, Projekte und "Offene Tür" bieten Spaß und Entwicklungsmöglichkeiten.
Insbesondere Jugendliche mit Einschränkungen finden hier einen Ort, an dem sie mitmachen können und gute Kontaktmöglichkeiten finden. Die Mitarbeiter*innen, setzen bei den Stärken der Besucher*innen an und berücksichtigen weniger deren Defizite.
Bei allen Angeboten steht die Verbesserung der Lebensqualität im Mittelpunkt.
Das Evangelische Jugendzentrum arbeitet insbesondere mit folgenden Prinzipien des pädagogischen Handelns: Empowerment, Normalisierungsprinzip, Partizipation, Einzelfallhilfe sowie Gruppenarbeit.
Das Einzugsgebiet des Jugendzentrums ist sehr groß und reicht weit über die Stadtgrenze Hannovers hinaus. Viele der Besucher*innen werden von den Eltern gebracht, einige sind zum Teil so mobil, dass sie den Weg selbstständig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen können.
Team:
Udo Radtke (Jahrgang ´61) ist ein echter Hannoveraner. Sein Herz schlägt schon immer für die Jugendarbeit und schon im Studium war es insbesondere die Jugendzentrumsarbeit, die ihn faszinierte. Seit Januar 2017 ist er wieder voll im Evangelischen Jugendzentrum Frei!Raum tätig, nachdem er lange als Koordinator den gesamten Bereich der offenen Einrichtungen geleitet hat , eine ziemlich rauhe See mit großen Herausforderungen.
Nun wieder zurück an alter Stelle, wo auch sein Herzblut fliesst. Hier weht der Geist Gottes eben auch und vielleicht ein bisschen anders…
Er ist mit einer bezaubernden Frau verheiratet und ist Vater dreier- inzwischen erwachsener Töchter – die ihn alle mit Stolz und Bewunderung erfüllen. Authentizität ist das, worauf es ankommt, so ein Teil seines Credos, ein anderer Satz wäre: „Immer schön in Bewegung bleiben“ und das auch im wörtlichen Sinne, denn Sport ist für ihn sehr wichtig.
Er ist leidenschaftlicher Brettspieler und zum Leidwesen seiner Kolleg_innen auch noch Werder-Fan.
Tel. 0511 26025812 ur@esjd.de
Susanne Orlowski
Susanne (Jahrgang 1971) ist Erzieherin und Diakonin aus Leidenschaft, weil ihr die Menschen am Herzen liegen und sie immer schon eine "Helfende Hand" hatte. Bereits im Studium der Religionspädagogik merkte sie, dass sie ein "Offenes Ohr" für Jugendliche hat. Mittlerweile ist sie seit 18 Jahren im "Geschäft" und leitet den Ev. Jugendtreff Ricklingen - Factorix - sehr erfolgreich. Lesen ist ihre absolute Freizeitbeschäftigung, meistens Krimis, dabei kann sie so schön entspannen. Ursprünglich ein "Küstenkind" von der Nordsee, fühlt sie sich auch in Hannover wohl, wo sie im "bunten" Linden ihre Heimat gefunden hat.
Fahrgast-Begleitservice
Seit August 2006 sind in den Stadtbahnen der üstra Fahrgastbegleiter unterwegs. Sie helfen den Fahrgästen beim Ein- und Aussteigen, bei der Benutzung von Aufzügen und melden Störungen – Fahrscheine verkaufen und kontrollieren sie jedoch nicht. Benötigen Sie eine Begleitung und besondere Unterstützung bei Ihrer Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln? Auf Wunsch bringen die Begleiter die Jugendlichen auch ins Jugendzentrum nach Vahrenheide!! Es gibt schon einige, die diesen Service in Anspruch nehmen und es klappt in der Regel sehr gut.
Bedingung: wenn es im Bereich von etwa 500 Meter um die Haltestelle liegt oder holen Sie im 500 Meter-Bereich zur Haltestelle von der Haustür ab.
So geht es: Der Begleitservice kann von Montag bis Freitag in der Zeit von 7:00 bis 19:00 Uhr in Anspruch genommen werden. Fahrgäste müssen ihren Wunsch spätestens drei bis vier Tage vorher (montags bis donnerstags bis von 8:00 Uhr bis 16:30 Uhr, freitags von 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr) telefonisch unter der Nummer 0511/ 166 826 93 anmelden.
Das Jugendzentrum bei facebook:
https://www.facebook.com/people/Evajuz-Juz/100011089067042
Auch im Gemeindebrief der Tituskirche sind wir mit einem Artikel vertreten auf Seite 21
http://tituskirche.de/wp-content/uploads/2018/04/2018-05-Kirche-im-Stadtteil.pdf
https://www.facebook.com/people/Evajuz-Juz/100011089067042
Auch im Gemeindebrief der Tituskirche sind wir mit einem Artikel vertreten auf Seite 21
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Spenden sind sehr willkommen
Stadtkirchenkasse Hannover EKK
IBAN: DE 5452 0604 1000 0000 6114
Vermerk: Jugendzentrum Frei!Raum
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